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Houskapreis-Speaker 2017 und Google Chief Innovation Evangelist Frederik G. Pferdt im Talk

Frederik G. Pferdt
Frederik G. Pferdt

Der Keynote-Speaker der Houskapreis-Gala 2017 gründete das Google Kreativlabor „The Garage“, darüber hinaus ist er Schöpfer des „Creative Skills for Innovation Laboratory“ (CSI:Lab), das jährlich zahlreiche neue Ideen hervorbringt: Frederik G. Pferdt, Chief Innovation Evangelist bei Google, erzählt über die Herausforderung, Innovationsprozesse in Unternehmen anzuregen. Im B&C-Jahrbuch gibt er Antworten auf die Frage, wie kreatives Denken und Innovationsprozesse in Gang gesetzt werden können. Sechs Prinzipien sind dabei die Grundlage für neues innovatives Denken und Handeln: Ideen groß denken, Offenheit, Optimismus, Experimentierfreude, Nutzerorientierung und Forschergeist. Als Houskapreisträger erhalten Sie bereits jetzt einen exklusiven Auszug aus dem neuen Jahrbuch, das im Juni präsentiert wird.

NEUES DENKEN – STANDARD EINER INNOVATIONSKULTUR

Was wäre, wenn? Was wäre, wenn Autos fliegen könnten? Was wäre, wenn Raketen erschwinglich gestartet und sicher gelandet werden könnten? Diese Fragen zeigen eine gesunde Missachtung des Unmöglichen. Denn sie lassen uns einen Blick in die Zukunft wagen, in dem wir etwas in Frage stellen. Dr. Frederik Pferdt, Chief Innovation Evangelist bei Google, hat in seinem Vortrag anlässlich des Houskapreises 2017 einen Ausblick gegeben, wie schnell und kreativ sich die Welt in Zukunft drehen wird. Eine Kultur der Offenheit, in der man anderen Menschen Zugang zu den eigenen Ideen gibt, setzt eine Spirale in Gang. „Was wäre, wenn“-Fragen werden gößer, schneller, weiter und besser gedacht, wenn das Gehirn von „Ja, aber“ hin zu „Ja, und?“ umprogrammiert wird. Denn nur so werden Dinge positiv gesehen, willkommen geheißen und ein Risiko kann tatsächlich eingegangen werden. Offenheit und Optimismus sind zwei Grundbestandteile, um Innovationen und Ideen wachsen zu lassen. Innovationen brauchen aber auch das Element des Han- delns, denn erst durch das Experimentieren wird herausgefunden, ob eine Idee tatsäch- lich funktioniert.

Es kommt also nicht darauf an, wer in diesem Team ist, sondern wie die Men- schen untereinander kommunizieren, wie Inklusion gelebt wird, wie jedem Men- schen eine gleichwertige Stimme gegeben wird. Fehler gehören beim Experimen- tieren mit dazu. Und das professionelle Scheitern ist zu einem richtigen Mythos des Silicon Valley geworden. Doch niemand denkt: „Ich möchte einen großen Fehler machen und damit mein Projekt an die Wand fahren lassen.“ Innovative Menschen denken: „Ich möchte etwas versuchen, etwas risikieren, ein Experiment wagen. Und wenn etwas schiefgeht, dann lerne ich etwas daraus.“ Diese hohe Kunst des Scheiterns bringt die Unternehmen im Silicon Valley weiter. Und das in einem un- glaublichen Tempo.Wenn eine große Idee in die Experimentierphase übergeht, darf der zukünftige Nutzer nicht aus den Augen verloren werden. Empathie zu zeigen, sich in andere Menschen hineinzuversetzen, die Perspektive zu wechseln und zu verstehen, wie jemand denkt, wie jemand handelt, hilft, Produkte zu entwickeln, die für jeden Menschen relevant sind. „Focus on the user and all else will follow“ – nach diesem Grundsatz handelt Google.

Neues Denken als Standard einer Innovationskultur folgt immer sechs wichtigen Bausteinen. Am Beginn steht die große Idee, die Frage nach dem „Was wäre, wenn?“ Darauf folgt die Offenheit, anderen Men- schen Zugang zu diesen Ideen zu verschaf- fen. Und natürlich muss man gegenüber der Idee immer optimistisch bleiben. Der vierte Baustein führt zum Experimentieren, zum Handeln. Fünftes Element ist die Ausrich- tung auf den Nutzer. Und zu guter Letzt steht der Forschergeist im Fokus. Um inno- vativ zu sein, muss man sich auf neue Wege begeben, sich von Altem trennen, sich von Ängsten befreien und sich auf Neues einlas- sen. Technologie bringt uns in die Zukunft, aber unsere Kreativität entscheidet, wie diese Zukunft aussieht.