Universität Innsbruck gewinnt Houskapreis 2013
Erster Platz: Universität Innsbruck, Institut für Ionenphysik und Angewandte Physik
Zweiter Platz: Technische Universität Wien, Institut für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie
Dritter Platz: Johannes Kepler Universität Linz, Institut für Biophysik
(Wien, 26. April 2013) – Das Institut für Ionenphysik und Angewandte Physik der Universität Innsbruck, konkret das Team von Univ.-Prof. Mag. Dr. Armin Hansel, wurde für das Projekt „PTR-TOF Spurengasanalytik“ mit Österreichs größtem privaten Forschungspreis ausgezeichnet. Die Universität Innsbruck hat sich gegen zahlreiche Einreichungen durchgesetzt und wurde gestern Abend im Rahmen einer feierlichen Gala mit einem Preisgeld von 120.000 Euro zum Sieger ernannt. Den zweiten Platz belegte die Technische Universität Wien, gefolgt von der Johannes Kepler Universität Linz. Der renommierte Houskapreis wird seit 2005 von der B&C Privatstiftung vergeben. Insgesamt wurden etwa 2,2 Millionen Euro in den vergangenen acht Jahren für wirtschaftsnahe Forschung ausgeschüttet.
Erich Hampel, Vorsitzender der B&C Privatstiftung: „Die Universität Innsbruck stach aus einer Vielzahl an eingereichten Forschungsprojekten heraus und begeisterte die Jury mit einem einzigartigen Messsystem. Der Forschungsansatz ist höchst innovativ, die Anwendernutzbarkeit unumstritten. Es stimmt mich für unsere Wirtschaft optimistisch, die Vielzahl an qualitativ hochwertigen Forschungsarbeiten zu sehen, denn die Unterstützung der universitären und unternehmensrelevanten Forschung in Österreich liegt der B&C Privatstiftung sehr am Herzen.“
Heimische Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft vertreten
Gestern Abend kamen die heimische Forschungselite und hochranginge Entscheidungsträger der österreichischen Wirtschaft in Wien zusammen, um die besten universitären Forschungsprojekte auszuzeichnen. Unter den Gästen waren unter anderem Peter Mitterbauer, Miba AG; Robert Ottel, Voestalpine; Peter Koren, Industriellenvereinigung; Peter Skalicky, TU Wien und Claus Raidl, Oesterreichische Nationalbank.
Die Keynote zur Veranstaltung hielt Josef Penninger. Der Star-Immunologe regte mit seiner Rede zum Thema „Forschung in Österreich: Exzellenz oder Bedeutungslosigkeit – Wohin gehen wir?“ zum Nachdenken an. In seiner Keynote wies er auf die Anforderungen an den Forschungsstandort Österreich hin und forderte Wirtschaft und Politik auf, die Grundlagen- und angewandte Forschung zu unterstützen.
Gewinner Houskapreis 2013: Universität Innsbruck, Technische Universität Wien und Johannes Kepler Universität Linz
Das Forschungsprojekt „PTR-TOF Spurengasanalytik“ der Universität Innsbruck konnte dieses Jahr die fünfköpfige Fachjury überzeugen und erhielt den mit 120.000 Euro dotierten ersten Preis. Bisher war die Untersuchung von flüchtigen organischen Verbindungen, auch bekannt als „Volatile Organic Compounds“ (VOCs), wie z. B. Kohlenwasserstoffe, Alkohole, Aldehyde und organische Säuren, sehr zeit- und kostenintensiv. VOCs tragen zur Aerosol- und Wolkenbildung bei und können somit einen kühlenden Einfluss auf unser Klima haben. Das von der Universität Innsbruck entwickelte Verfahren liefert Resultate in Echtzeit und mit hoher Nachweiswahrscheinlichkeit. Das Team um Dr. Armin Hansel hat in Zusammenarbeit mit der Firma Ionicon Analytik ein Messgerät für flüchtige organische Verbindungen entwickelt.
Dr. Armin Hansel, Universität Innsbruck: „Flüchtige organische Verbindungen haben mit ihrem kühlenden Einfluss auf unser Klima eine große Bedeutung für die Menschheit. Die Anerkennung unserer Forschung durch den Houskapreis der B&C Privatstiftung ist uns eine große Ehre und bestätigt unser Engagement im Bereich der Spurengasanalytik.“
Mit dem zweiten Platz und einem Preisgeld von 70.000 Euro wurde die Technische Universität Wien mit einem Forschungsprojekt im Bereich 3D-Drucker für keramische Hochleistungswerkstoffe ausgezeichnet. 3D-Drucker werden sowohl im privaten als auch im industriellen Gebrauch immer populärer. Das Team rund um Dr. Jürgen Stampfl vom Institut für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie erkannte die mangelhafte Qualität der Endprodukte. Die TU Wien hat deshalb neuartige Werkstoffe entwickelt und ihren Fokus auf Keramik und bioabbaubare Polymerwerkstoffe gelegt. Nutznießer dieser Forschung ist zum Beispiel die Zahnmedizin, die in Zukunft hochwertige Keramik-Zähne mittels 3D-Drucker anfertigen kann.
Die Johannes Kepler Universität Linz konnte den dritten Platz des Houskapreises und damit 40.000 Euro Förderung erlangen. Das Institut der Biophysik unter der Leitung von Dr. Andreas Ebner hat in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen SCL-Sensortech ultra-sensitive, stabile und einfach handzuhabende Sensoren für Rasterkraftmikroskopie entwickelt. Durch die Verkleinerung der Sensoren bzw. aufgrund chemischer und technischer Verbesserungen konnte der Kreis der Anwender entscheidend erweitert werden.
Weitere sieben Universitäten wurden mit jeweils 10.000 Euro für ihr wissenschaftliches Engagement ausgezeichnet:
- Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Institut für vernetzte und eingebettete Systeme
- Medizinische Universität Innsbruck, Sektion Virologie
- Technische Universität Graz, Institut für Elektrische Antriebstechnik und Maschinen
- Universität für Bodenkultur, Institut für Umweltbiotechnologie
- Universität für Musik und darstellende Kunst Graz, Institut für Elektronische Musik und Akustik
- Universität Graz, Institut für Chemie
- Universität Innsbruck, Institut für Pharmazie
Der Forschungspreis der B&C Privatstiftung
Mit der Verleihung des Houskapreises fördert die B&C Privatstiftung wirtschaftsnahe Forschungsprojekte österreichischer Universitäten und drückt so ihre Wertschätzung für die hervorragende Arbeit aus, die an Österreichs Universitäten geleistet wird. Der Forschungspreis ist nach dem erfolgreichen Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Dr. Wolfgang Houska benannt, der von 2000 bis 2005 Vorstandsmitglied der Stiftung war. Houska verstarb im Jahr 2005, nur wenige Monate vor der ersten Preisverleihung. Der Forschungspreis der B&C Privatstiftung trägt dazu bei, die finanziellen Grundlagen für Innovation und Forschung in Österreich zu verbessern. Mit einer Dotierung von 300.000 Euro ist er der größte privat vergebene Forschungspreis Österreichs.
Über die B&C Gruppe
Seit ihrer Gründung vor 13 Jahren verfolgt die B&C Privatstiftung (www.bcprivatstiftung.at) das Ziel der langfristigen Förderung des österreichischen Unternehmertums und des Wirtschaftsstandortes Österreich. Mittels ihrer 100%igen Tochtergesellschaft, der B&C Industrieholding (www.bcholding.at), übernimmt B&C die Aufgaben eines langfristigen, stabilen österreichischen Kernaktionärs in österreichischen Industrieunternehmen. Sie übt ihre Aktionärsrechte verantwortungsvoll im Interesse des jeweiligen Unternehmens aus und gibt den Unternehmen damit langfristige Planungssicherheit und eine stabile Eigentümerstruktur. B&C leistet so einen wesentlichen Beitrag zum unternehmerischen Erfolg ihrer Kernbeteiligungen und fördert den Wirtschaftsstandort Österreich. Die B&C Gruppe hält derzeit Kernbeteiligungen an der Lenzing AG, der Semperit AG sowie der AMAG . Die B&C Privatstiftung vergibt seit 2005 als zentrale Fördermaßnahme jährlich den Houska-Forschungspreis für wirtschaftsnahe Forschungsprojekte.
26.04.2013