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Houskapreis 2017: Universität Wien und Start-up SIMCharacters gewinnen Forschungspreis der B&C Privatstiftung

Gewinner Kategorie „Universitäre Forschung“: Universität Wien mit dem Projekte „Grüne Standards in der Metabolomforschung“, © B&C/APA-Fotoservice/Schedl

Am 4. Mai 2017 wurde der mit insgesamt 400.000 Euro dotierte Houskapreis der B&C Privatstiftung zum zwölften Mal verliehen. Mit dem Houskapreis werden jeweils fünf wirtschaftsnahe Forschungsprojekte aus Österreich in den Kategorien „Universitäre Forschung“ sowie „Forschung & Entwicklung in KMU“ ausgezeichnet. Die Sieger der beiden Kategorien sind die Universität Wien und das Wiener Unternehmen SIMCharacters. Beide können sich über ein Preisgeld in der Höhe von je 150.000 Euro freuen. Auch die weiteren Nominierten aus der Steiermark, Oberösterreich und Niederösterreich erhielten je 10.000 Euro als Anerkennungspreis für ihre Forschungsarbeiten. Der Publikumspreis ging dieses Jahr in beiden Kategorien nach Graz: Die TU Graz und das Technologieunternehmen bionic surface technologies GmbH erhielten zusätzlich den Publikumspreis mit je 10.000 Euro.

Österreichs beste Forschungsprojekte wurden am 4. Mai 2017 im Rahmen einer festlichen Gala mit dem Houskapreis der B&C Privatstiftung (http://www.houskapreis.at) ausgezeichnet. Rund 300 Top-Entscheidungsträger aus Wirtschaft und Forschung waren bei der feierlichen Preisverleihung im MAK Wien anwesend. Zum Auftakt der zwölften Houskapreis-Verleihung fand eine Diskussionsrunde mit dem Google Chief Innovation Evangelist Frederik G. Pferd zum Thema „Neues Denken – Standard einer Innovationskultur“ statt. Durch den Abend führte bereits zum vierten Mal die bekannte Fernsehmoderatorin, Buchautorin und Journalistin Nina Ruge.

Universität Wien gewinnt mit Projekt „Grüne Standards in der Metabolomforschung“

Aus den bundesweit 28 Einreichungen österreichischer Universitäten ging Univ.-Prof. Dr. Gunda Köllensperger von der Universität Wien als Siegerin in der Kategorie „Universitäre Forschung“ mit dem Hauptpreis in der Höhe von 150.000 Euro hervor. Ihr Forscherteam der Universität Wien hat gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur (BOKU) einen grünen Standard für Messungen in der Metabolomforschung geschaffen, der leistbar und gleichzeitig höchst präzise ist. Diese sind von zentraler Bedeutung, vor allem in medizinischen Bereichen, wie z. B. der Krebs- oder Stammzellenforschung. Aus Sicht des Fachbeirates und der Jury zeigt dieses Projekt in ausgezeichneter Weise den Weg einer innovativen Idee, die zur Gründung eines Spin-off-Unternehmens, ISOtopic solutions, mit ersten Markterfolgen führte, gepaart mit dem einzigartigen Potential, bisherige Anwendungsmöglichkeiten auf globale Ebene auszuweiten.

Dazu Univ.-Prof. Dr. Gunda Köllensperger von der Universität Wien: „Wir freuen uns sehr über den Gewinn des Houskapreises und die öffentliche Anerkennung unserer Forschungsleistungen. Metabolomics ist ein relativ junger Wissenschaftszweig, der die Bedeutung von Stoffwechselprodukten in der Präzisionsmedizin erforscht. Mit den grünen Standards sind äußerst präzise Messungen möglich, um in Folge die Gesamtheit des Stoffwechsels einer Zelle zu erfassen.“

SIMCharacters gewinnt Forschungspreis für „Frühgeborenensimulator Paul“

In der Kategorie „Forschung & Entwicklung in KMU“ gingen insgesamt 27 Forscherteams um die begehrte Auszeichnung ins Rennen. Das Wiener Hightech-Unternehmen SIMCharacters GmbH konnte sich gegen die starke Konkurrenz durchsetzen und den Hauptpreis in der Höhe von 150.000 Euro gewinnen. Die geniale Idee von Dr. Jens-Christian Schwindt, einen Simulator zu entwickeln, um die Sterblichkeitsrate von Frühgeborenen drastisch zu senken, war für den Fachbeirat und die Jury in dieser Kategorie das entscheidende Argument für den 1. Platz. Paul ist weltweit der kleinste High-End-Patientensimulator für realistische Trainings in der Frühgeborenenmedizin. Er ist mit einer Größe von 35 Zentimetern und einem Gewicht von 1000 Gramm detailgetreu einem Frühgeborenen der 27. Schwangerschaftswoche nachempfunden und bietet umfassende Trainingsmöglichkeiten für kritische Situationen in der Kindernotfallmedizin unter realitätsnahen Bedingungen. Für die Entwicklung waren neue Konstruktionskonzepte in den Bereichen Mikroelektronik, Sensorik, Mechanik und Animatronics notwendig.

Jens-Christian Schwindt, Neonatologe und CEO von SIMCharacters, zeigt sich vom Gewinn des Preises begeistert: „Wir sind überglücklich über diese Auszeichnung und es freut uns besonders, dass unsere Entwicklung entsprechend honoriert wird, denn Frühgeburten sind die Hauptursache der Säuglingssterblichkeit weltweit. Wir haben uns das Ziel gesetzt, die Versorgungsqualität von kritisch kranken Früh- und Neugeborenen zu verbessern – darum haben wir Paul entwickelt.“

3,4 Millionen Euro Fördergelder von der B&C Privatstiftung für wirtschaftsnahe Forschung

Seit der Einführung des Houskapreises im Jahr 2005 durch die B&C Privatstiftung wurden rund 400 Forschungsprojekte eingereicht und bis heute in Summe 3,4 Millionen Euro Fördergelder vergeben.

Dr. Erich Hampel, Vorstandsvorsitzender B&C Privatstiftung: „Innovative Forschung ist essenziell für Österreichs Unternehmen. Daher fördert die B&C Privatstiftung wirtschaftsnahe Forschungsprojekte, die den Industrie- und Wirtschaftsstandort Österreich stärken und nachhaltig absichern sollen. Beide Gewinner zeigen eindrucksvoll, dass wissenschaftliche Spitzenforschung und ihre praxisrelevante Anwendung einen großen Beitrag zur medizinischen Versorgung leisten. Wir gratulieren den beiden Hauptpreis-Gewinnern herzlich zum diesjährigen Houskapreis, aber auch den anderen prämierten Projektteams, sie alle stehen für herausragende Forschung in Österreich.“

Publikumspreis für TU Graz und Grazer Unternehmen bionic surface technologies GmbH

Die Bewertung der eingereichten Projekte und Ermittlung der Sieger erfolgte zweistufig durch einen hochkarätig besetzten Fachbeirat und eine international anerkannte Fachjury. Keines der insgesamt zehn nominierten Projektteams ging an diesem Abend leer aus, denn auch die übrigen Nominierten wurden für ihre Forschungsarbeit mit jeweils 10.000 Euro ausgezeichnet. Zusätzlich erhielt in jeder Kategorie jeweils ein Publikumssieger weitere 10.000 Euro Preisgeld: in der Kategorie „Universitäre Forschung“ die TU Graz für das Projekt „On-Site-On-Demand (OSOD) System zur Wasserstofferzeugung“ unter der Projektleitung von Assoc.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Viktor Hacker und in der Kategorie „Forschung & Entwicklung in KMU“ das Grazer Technologieunternehmen bionic surface technologies GmbH für das Projekt „bionic surface“, die Entwicklung von Riblet-Oberflächen.

Forschungs- und Wirtschaftselite bei Preisverleihung – Google Chief Innovation Evangelist Frederik G. Pferdt im Talk

Die Preisträger nutzten die Houskapreis-Gala für anregende Gespräche mit hochrangigen Entscheidungsträgern der österreichischen Wirtschaft sowie der heimischen Forschungselite. Unter den 300 geladenen Gästen waren unter anderem: die letztjährigen Preisträger Mag. Dr. Eva Prieschl-Grassauer (Marinomed) und Ass.Prof. DI Dr. Stefan Pogatscher (Montanuniversität Leoben), DI Helmut Wieser (Vorstandsvorsitzender, AMAG), Klaus Fronius (Eigentümer und Aufsichtsrat, Fronius), Dr. Michael Obersteiner (Programmdirektor, International Institute for Applied Systems Analysis), Dr. Stefan Doboczky (Vorstandsvorsitzender, Lenzing), Prof. DDr.-Ing. Burkhard Göschel (ehem. CTO, Magna International, und Technik-Vorstand, BMW), Univ.-Prof. DDr. Eva Schernhammer (Medizinische Universität Wien/Harvard University), DI Peter F. Mitterbauer (Vorstandsvorsitzender, MIBA), Mag. Silvia Angelo (Vorstandsdirektorin, ÖBB), Dr. Claus Raidl (Präsident der Österreichischen Nationalbank), DI Markus Mitteregger, MBA (Generaldirektor, RAG), Prof. Anke Kaysser-Pyzalla (Präsidentin der TU Braunschweig), Dr. Wolfgang Ruttenstorfer (Vorsitzender des Aufsichtsrats, Telekom Austria), O.Univ.Prof. DI Dr. Sabine Seidler (Rektorin, TU Wien) sowie weitere bedeutende Vertreter heimischer Universitäten und Forschungseinrichtungen.

Im Talk mit Moderatorin Nina Ruge zum Thema „Neues Denken – Standard einer Innovationskultur“ gab der aus Ravensburg stammende Deutsche Frederik G. Pferdt, Chief Innovation Evangelist, einen Einblick in die Innovationsprozesse bei Google. Er gründete das Google Kreativlabor „The Garage“, darüber hinaus ist er Schöpfer des „Creative Skills for Innovation Laboratory“ (CSI:Lab), das jährlich zahlreiche neue Ideen hervorbringt. Im Rahmen seines Impulsvortrags demonstrierte Pferdt mit einem Publikumstest eindrucksvoll, wie kreatives Denken und Innovationsprozesse in Gang gesetzt werden können. Sechs Prinzipien sind dabei die Grundlage für innovatives Denken und Handeln: Ideen groß denken, Offenheit, Optimismus, Experimentierfreude, Nutzerorientierung und Forschergeist.

Fotos und Video:
Fotos auf Flickr (Fotohinweis: Christina Anzenberger-Fink) > hier
Videos zu den Forschungsprojekten > hier

Bildtexte:
Gewinner in Kategorie „Universitäre Forschung“: v.l.n.r. Dr. Wolfgang Hofer (B&C), DI Michaela Schwaiger (Uni Wien), Dr. DI Christina Troyer (BOKU), Univ.-Prof. Dr. Gunda Köllensperger (Uni Wien), Dr. DI Evelyn Rampler (Uni Wien), Assoz.Prof. Dr. Stephan Hann (BOKU), Dr. Erich Hampel (B&C)

Gewinner Kategorie „Forschung & Entwicklung in KMU“: v.l.n.r. Dr. Wolgang Hofer (B&C), Mag. Michael Hoffmann, Elentari T. Nepomucky, Dr. Eva Schwindt, Dr. Jens-Chr. Schwindt, Ing. Michael Haller, Dr. Erich Hampel (B&C)

Über die Forschungsförderung der B&C Privatstiftung

Die B&C Privatstiftung setzt sich ihrem Stiftungszweck „Förderung des österreichischen Unternehmertums“ entsprechend auch für verbesserte finanzielle Grundlagen für Innovation und Forschung in Österreich ein. Seit 2005 verleiht die B&C Privatstiftung den Houskapreis (www.houskapreis.at). Mit einer Dotierung von 400.000 Euro zählt er zu Österreichs größten privaten Forschungspreisen. Anlässlich ihres 15-jährigen Bestehens hat die B&C im Jahr 2016 den Bildungspreis (www.bcbildungspreis.at) vergeben und fördert damit die Forschungsvermittlung in Bildungseinrichtungen.

Über die B&C-Gruppe

Seit ihrer Gründung im Dezember 2000 verfolgt die B&C Privatstiftung (www.bcprivatstiftung.at) das Ziel der Förderung des österreichischen Unternehmertums und des Wirtschaftsstandortes Österreich. Über ihre Holdinggesellschaften (www.bcholding.at) nimmt die B&C die Aufgaben eines stabilen Kernaktionärs in österreichischen Industrieunternehmen wahr. Sie übt ihre Aktionärsrechte im Interesse des jeweiligen Unternehmens aus und gibt den Unternehmen damit langfristige Planungssicherheit und eine stabile Eigentümerstruktur. Die B&C leistet so einen wesentlichen Beitrag zum unternehmerischen Erfolg ihrer Kernbeteiligungen. Die B&C-Gruppe hält derzeit Mehrheitsbeteiligungen an der Lenzing AG, der Semperit AG sowie der AMAG Austria Metall AG.