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5. Wiener Unternehmensrechtstag über „Big Data“ – Informationen im Gesellschaftsrecht

Rechts- und Wirtschaftsexperten diskutieren am 4. Oktober 2016 am Juridicum der Universität Wien

Full House im letzten Jahr am 4. Unternehemensrechtstag, Copyright: B&C/APA-Fotoservice/Preiss

Zum fünften Mal findet am 4. Oktober 2016 der Wiener Unternehmensrechtstag statt. Die Tagungsreihe, die auf eine Initiative der B&C Privatstiftung zurückgeht, widmet sich in diesem Jahr dem Thema „Big Data“ und den damit verbundenen gesellschaftsrechtlichen Auskunfts- sowie Verschwiegenheitspflichten. Unter der fachlichen Leitung von Univ.-Prof. Dr. Susanne Kalss (Wirtschaftsuniversität Wien) und Univ.-Prof. Dr. Ulrich Torggler (Universität Wien) diskutieren Rechts- und Wirtschaftsexperten aus Österreich über aktuelle Entwicklungen von Big Data und deren rechtlichen Auswirkungen auf heimische Unternehmen. Bereits über 120 Teilnehmer aus allen Rechtsbereichen haben sich zur Veranstaltung im Dachgeschoss des Juridicum der Universität Wien angemeldet. Die Teilnahme ist kostenlos per Anmeldung möglich.

Die IT-Technologie macht es möglich: Unternehmen können in kürzester Zeit große Datenmengen sammeln, analysieren, verwerten und auf Knopfdruck zugänglich machen. Mit Big Data-Lösungen können Unternehmen Marktpotenziale besser abschätzen und entsprechende Entscheidungen treffen. In großem Umfang sind Big Data-Analysen von der breiten Bevölkerung nur dann akzeptiert, wenn der Datenschutz und die Privatsphäre der Kunden gewährleistet sind. Unabhängig davon sind aber Unternehmen sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene mit zahlreichen Berichtspflichten einerseits und Verschwiegenheitspflichten andererseits konfrontiert. Schranken der Informationsweitergabe und gesellschaftsrechtliche Auskunftspflichten müssen aufeinander abgestimmt werden. Manager im Vorstand und Aufsichtsrat bewegen sich ständig in einem Spannungsfeld zwischen Transparenz und Schutz von vertraulichen Daten. Letztendlich müssen sie nicht nur rechtskonform, sondern auch verantwortungsvoll mit Informationen umgehen –sowohl außerhalb als auch innerhalb ihres Unternehmens.

„Gesellschaftsrechtliche Auskunftsrechte und Verschwiegenheitspflichten sind in der Konzernführung ein essenzieller Bestandteil, denn Missbrauch und unverantwortlicher Umgang mit Informationen können höchst erfolgreiche Unternehmen rasch in Misskredit bringen. Big Data, die globale Vernetzung und missbräuchliche Nutzung von Daten führen oftmals zu heftigen Diskussionen über Datenschutz und Informationsweitergabe in der Öffentlichkeit. Daher widmen wir diesem sensiblen und für Unternehmen äußerst wichtigen Thema den diesjährigen Unternehmensrechtstag“, so Gastgeberin Susanne Kalss, Wirtschaftsuniversität Wien.

Umgang mit Big Data erstreckt sich über viele Rechtsgebiete

Unternehmen sind im Zusammenhang mit Datenschutz mit unterschiedlichsten Rechtsbereichen konfrontiert: Diese betreffen neben verfassungsrechtlichen Grundlagen unter anderem das Gesundheitsrecht, das Sicherheitsrecht, Informationsrechte gegenüber Behörden auf nationaler und europäischer Ebene, Datenschutz und Informationsschutz im Zivilrecht, den verwaltungsbehördlichen Rechtsschutz in Datenschutzangelegenheiten, Medienrecht, Strafrecht, Wettbewerbsrecht, Bankgeheimnis oder auch das Arbeitsrecht.

Susanne Kalss: „Wir haben es hier mit einer sehr komplexen Materie zu tun, die sich über viele Rechtsgebiete verteilt. Am Unternehmensrechtstag konzentrieren wir uns auf gesellschaftsrechtlich, kapitalmarktrechtlich und datenschutzrechtlich relevante Auskunfts- bzw. Verschwiegenheitspflichten von Unternehmen und diskutieren die Umsetzung in der Praxis mit Experten.“

Wiener Unternehmensrechtstag bietet Forum für Rechts- und Wirtschaftsexperten

Die Tagung geht auf eine Initiative der B&C Privatstiftung zurück und fördert den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis zu aktuellen Fragen des Unternehmens- und Gesellschaftsrechts. Experten aus Recht und Wirtschaft geben im Juridicum der Universität Wien einen Überblick über die aktuelle Rechtslage im Zusammenhang mit dem Umgang mit Big Data-Informationen:

Die Vortragenden des 5. Wiener Unternehmensrechtstages sind:

  • Univ.-Prof. Dr. Susanne Kalss LL.M., WU Wien: Information im Gesellschaftsrecht
  • o.Univ.-Prof. Dr. Franz Marhold, WU Wien: Verschwiegenheitspflichten, insbesondere im Konzern und bei Entsendung
  • RA Priv.-Doz. MMag. Dr. Martin Oppitz, a2o legal Rechtsanwälte: Kapitalmarktrechtliche Schranken der Informationsweitergabe
  • RA Dr. Lukas Feiler, Baker McKenzie Diwok Hermann Petsche Rechtsanwälte: Datenschutzrechtliche Schranken der Informationsweitergabe

Detaillierte Informationen zum Programm: http://bit.ly/2cYfTSw

Die Teilnahme an der Veranstaltung am 4. Oktober 2016 ist kostenlos. Das Programm beginnt um 13:30 Uhr. Anmeldung unter unternehmensrechtstag@univie.ac.at

Über die B&C Gruppe

Seit ihrer Gründung vor 15 Jahren verfolgt die B&C Privatstiftung (www.bcprivatstiftung.at) das Ziel der Förderung des österreichischen Unternehmertums und des Wirtschaftsstandortes Österreich. Mittels ihrer Tochtergesellschaft, der B&C Industrieholding (www.bcholding.at), übernimmt die B&C die Aufgaben eines stabilen Kernaktionärs in österreichischen Industrieunternehmen. Sie übt ihre Aktionärsrechte verantwortungsvoll im Interesse des jeweiligen Unternehmens aus und gibt den Unternehmen damit langfristige Planungssicherheit und eine stabile Eigentümerstruktur. B&C leistet so einen wesentlichen Beitrag zum unternehmerischen Erfolg ihrer Kernbeteiligungen. Die B&C Gruppe hält derzeit Kernbeteiligungen an der Lenzing AG, der Semperit AG sowie an der AMAG Austria Metall AG.