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Houskapreis 2018: IMBA/ÖAW und Swimsol gewinnen Forschungspreis der B&C Privatstiftung

IMBA gewinnt in der Kategorie „Universitäre Forschung“

Der mit insgesamt 400.000 Euro dotierte Houskapreis der B&C Privatstiftung wurde am 26. April 2018 zum 13. Mal verliehen. Mit dem Houskapreis werden herausragende wirtschaftsnahe Forschungsleistungen aus Österreich ausgezeichnet. In der Kategorie „Universitäre Forschung“ ging die Österreichische Akademie der Wissenschaften als Sieger hervor. In der Kategorie „Forschung & Entwicklung in KMU“ gewinnt das Wiener Unternehmen Swimsol die begehrte Forschungstrophäe. Beide erhalten ein Preisgeld von je 150.000 Euro.

Die Houskapreis-Gewinner sind damit Mitglieder des neu gegründeten Clubs der Houskapreisträger der B&C Privatstiftung. Die übrigen Nominierten aus der Steiermark, Tirol und Wien erhielten je 10.000 Euro als Anerkennungspreis. Die Publikumspreise gingen dieses Jahr an die Universität für Bodenkultur Wien für ihr Projekt „Aufladbare Geobatterien zur Untertage-Sonnenspeicherung“ und an das Grazer Unternehmen Qualizyme Diagnostics für den In-vitro-Schnelltest QuInfact. Sie erhielten zusätzlich je 10.000 Euro.

Wien, 27.04.2018 – Österreichs beste Forschungsprojekte wurden gestern, am 26. April 2018, im Rahmen einer festlichen Gala mit dem Houskapreis der B&C Privatstiftung (www.houskapreis.at) ausgezeichnet. Rund 350 Top-Entscheidungsträger aus Wirtschaft und Forschung waren bei der feierlichen Preisverleihung im Wiener Museumsquartier anwesend. Den Auftakt der 13. Houskapreis-Verleihung bildete der Houska-Talk mit dem international mehrfach ausgezeichneten Energieforscher Michael Stadler zur Zukunft lokaler Energieerzeugung und über seine Erfahrungen in der Forschung in den USA und hierzulande. Durch den Abend führte bereits zum fünften Mal die bekannte Fernsehmoderatorin, Buchautorin und Journalistin Nina Ruge.

Österreichische Akademie der Wissenschaften gewinnt mit Projekt „SLAMseq – Hochdurchsatz-Messung von Genexpressionsdynamiken“

Aus den fünf nominierten Einreichungen in der Kategorie „Universitäre Forschung“ ging Dipl.-Biol. Univ. Dr. Stefan Ameres von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) als Sieger hervor und erhielt den Hauptpreis in Höhe von 150.000 Euro. Sein Forschungsteam hat am Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) für die Entschlüsselung des menschlichen Erbguts eine Hochdurchsatz- Messung von Genexpressionsdynamiken namens SLAMseq entwickelt. Damit können Abweichungen in Genexpressionsmustern bestimmt werden, welche schwerwiegende Krankheiten, wie etwa Krebs, hervorrufen können. Die patentierte Sequenzier-Methode birgt enormes Potential sowohl für die Grundlagenforschung als auch für die Pharmaindustrie in Bezug auf Wirkstoffmechanismen von Medikamenten. SLAMseq wurde in Zusammenarbeit mit dem Biotechnologie-Unternehmen Lexogen GmbH zur Marktreife entwickelt und wird seit Ende 2017 als Sequenzier-Kit weltweit vertrieben.

Dazu Stefan Ameres von der ÖAW: „Wir freuen uns sehr über den Gewinn des Houskapreises und die öffentliche Anerkennung unserer Forschungsleistungen. Durch die neue Art und Weise, Prozesse in Zellen anzusehen, ermöglicht uns SLAMseq in weiterer Folge, die Grundlagenforschung voranzutreiben. Die Pharmaindustrie kann durch den besseren Einblick in die Entstehung von Krankheiten neue Medikamente und Therapien entwickeln.“

Swimsol GmbH gewinnt Forschungspreis für „SolarSea – Das erste meerestaugliche, schwimmende Solarsystem“

In der Kategorie „Forschung & Entwicklung in KMU“ waren drei Projekte für den Houskapreis nominiert. Das Wiener Unternehmen Swimsol GmbH konnte sich gegen die Konkurrenz durchsetzen und den Hauptpreis in der Höhe von 150.000 Euro gewinnen. Mag. Martin Putschek und sein Team haben gemeinsam mit dem Institut für Fertigungstechnik und Hochleistungslasertechnik der TU Wien das weltweit erste meerestaugliche, schwimmende Solarsystem entwickelt. In tropischen Inselstaaten wird Strom fast ausschließlich mit Dieselgeneratoren produziert, was teuer und umweltbelastend ist. Gleichzeitig besitzen tropische Inseln eine sehr hohe Sonneneinstrahlung, allerdings ist der Platz an Land für Solaranlagen begrenzt. Mit der entsprechenden Anzahl an Plattformen und einem Batteriesystem kann eine schwimmende Solaranlage die Dieselgeneratoren ersetzen.

„Wir sind überglücklich über diese Auszeichnung und es freut uns, dass unsere Entwicklung entsprechend honoriert wird. Die Abhängigkeit der Inselstaaten von fossiler Energie wird damit massiv reduziert, gleichzeitig sind die positiven Effekte auf das Klima enorm. Nachhaltiges Haushalten mit unserer Umwelt ist uns ein besonderes Anliegen“, zeigt sich Martin Putschek vom Gewinn des Preises begeistert. „Als nächsten Schritt möchten wir auch mittels Crowdfunding weitere Projekte realisieren.“

Houskapreisträger bekommen eigene Plattform

Seit der Einführung des Houskapreises im Jahr 2005 durch die B&C Privatstiftung wurden etwa 430 Forschungsprojekte eingereicht und in Summe rund 3,8 Millionen Euro Preisgelder vergeben. Um den Austausch zwischen Wirtschaft und Wissenschaft auch abseits der jährlichen Houskapreis-Gala zu stärken, hat die B&C Privatstiftung den Club der Houskapreisträger ins Leben gerufen. Alle bisher mit dem Houskapreis ausgezeichneten Wissenschafter und Projektleiter sowie die Gewinner 2018 gehören damit einer exklusiven Gruppe von österreichischen Spitzenforschern an.

„Innovative Forschung ist essenziell für Österreichs Unternehmen. Nur durch dauernde technologische Erneuerung kann Österreich wettbewerbsfähig bleiben und seinen hohen Lebensstandard halten. Daher fördert die B&C Privatstiftung wirtschaftsnahe Forschungsprojekte und den Austausch zwischen Wirtschaft und Wissenschaft bzw. Forschung. Mit dem Club der Houskapreisträger möchten wir dieses Anliegen weiter forcieren“, so Dr. Erich Hampel, Vorstandsvorsitzender B&C Privatstiftung. „Den beiden Gewinnern des diesjährigen Houskapreises gratuliere ich sehr herzlich. Ihre Projekte sind Beispiele für Spitzenforschung, die zukunftsweisend ist, und die möchten wir vor den Vorhang holen. Wir freuen uns, auch die diesjährigen Houskapreisträger im neu gegründeten Club willkommen zu heißen.“

Publikumspreis für BOKU Wien und Qualizyme Diagnostics

Die Bewertung der eingereichten Projekte und Ermittlung der Sieger erfolgte zweistufig durch zwei hochkarätig besetzte Fachbeiräten und eine international anerkannte Fachjury. Keines der insgesamt acht nominierten Projektteams ging an diesem Abend leer aus, denn auch die übrigen Nominierten wurden für ihre Forschungsarbeit mit jeweils 10.000 Euro ausgezeichnet. Zusätzlich erhielt in jeder Kategorie jeweils ein Publikumssieger weitere 10.000 Euro Preisgeld: in der Kategorie „Universitäre Forschung“ die Universität für Bodenkultur Wien mit dem Projekt „Aufladbare Geobatterien zur Untertage-Sonnenspeicherung“ unter der Projektleitung von Univ.-Prof. DI Dr. Andreas P. Loibner und in der Kategorie „Forschung & Entwicklung in KMU“ das Grazer Unternehmen Qualizyme Diagnostics GmbH & Co KG für den In-vitro-Schnelltest QuInfact zur raschen und einfachen Erkennung von Wundinfektion.

Forschungs- und Wirtschaftselite bei Houskapreis-Gala – Energieforscher Michael Stadler im Houska-Talk

Die Houskapreis-Gala bot der heimischen Forschungselite und hochrangigen Entscheidungsträgern der österreichischen Wirtschaft Gelegenheit zum Austausch. Der Stiftungsvorstand der B&C Privatstiftung, Erich Hampel, Wolfgang Hofer und Stefan Fida sowie Generalsekretärin Mariella Schurz begrüßten etwa 350 geladene Gäste, darunter: Ludwig Bittner, Präsident Österreichische Notariatskammer; Alain de Krassny, Aufsichtsratsvorsitzender Donau Chemie; Stefan Doboczky, CEO Lenzing; Martin Füllenbach, CEO Semperit; Klaus Fronius, Eigentümer und Aufsichtsrat Fronius International; Helmut Kaufmann, CTO AMAG; Georg Kopetz, Vorstand TTTech; Franz Peter Mitterbauer, Vorstandsvorsitzender Miba; Markus Mitteregger, Generaldirektor RAG; Peter Koren, Vizegeneralsekretär Industriellenvereinigung; Michael Obersteiner, Programmdirektor IIASA; Claus J. Raidl, Präsident OeNB; Eva Schernhammer, Universitätsprofessorin MedUni Wien und Harvard School of Public Health; Peter Skalicky, Universitätsrat Montanuniversität Leoben; Veit Sorger, Aufsichtsratsvorsitzender Mondi; Michael Stampfer, Geschäftsführer WWTF; Anna Steiger, Vizerektorin TU Wien; Peter Untersperger, CEO Salinen Austria; Helmut Wieser, Vorstandsdirektor AMAG; Petra Winter, Rektorin Vetmeduni; Norbert Zimmermann, Aufsichtsratsvorsitzender Berndorf.

Beim diesjährigen Houska-Talk gab der aus Österreich stammende Wissenschafter Michael Stadler einen Einblick in seine Forschung zur Zukunft von Energiesystemen und sprach über seine Erfahrungen in der Forschung in den USA und in Österreich. In seiner Forschungstätigkeit befasst er sich mit Microgrids, kleinen unabhängigen Stromnetze, die auch Möglichkeiten bieten, Störungen des zunehmend komplexen Gesamtnetzes abzufangen und einen Ausfall regional zu kompensieren. Stadler wurde dafür 2016 vom damaligen US-Präsidenten Barack Obama mit der höchsten Auszeichnung für Nachwuchswissenschafter der US-Regierung, dem „2013 Presidential Early Career Award for Scientists and Engineers“, geehrt. Die Forschung in Österreich und Europa sei, so Stadler, auf langfristige Entwicklung und sehr gute Qualität ausgerichtet, leider fehle aber häufig der Zugang zu Märkten – im Gegensatz zu Kalifornien, USA, wo Ergebnisse wesentlich rascher umgesetzt werden. Jungen Wissenschaftern empfiehlt er, den Mut zu haben, jede Chance wahrzunehmen, um ihre Forschung voranzubringen, und unterschiedliche Sichtweisen auf ihre Forschungsbereiche zuzulassen.

Fotos und Videos:

  • Fotos auf Flickr (Fotohinweis: Christina Anzenberger-Fink) > hier
  • Videos zu den Forschungsprojekten > hier

Bildtext:
IMBA/ÖAW gewinnt in der Kategorie „Universitäre Forschung“: v.l.n.r. Claus Raidl (Jury), Michael Krebs (IMBA), Alexander Seitz (Lexogen), Stefan L. Ameres (IMBA), Wolfgang Hofer (B&C), Brian Reichholf (IMBA), Veronika Herzog (IMBA), Nina Fasching (IMBA), Erich Hampel (B&C)

Swimsol gewinnt in der Kategorie „Forschung & Entwicklung in KMU“: v.l.n.r. Claus Raidl (Jury), Wolfgang Hofer (B&C), Ian Dmachowski (Swimsol), Sandra Kriechhammer (Swimsol), Martin Putschek (Swimsol), Kristen Dlugosch (Swimsol), Daniel Reinhardt (Swimsol), Wolfgang Sulm (Swimsol), Erich Hampel (B&C)

Über die Forschungsförderung der B&C Privatstiftung:

Die B&C Privatstiftung setzt sich ihrem Stiftungszweck „Förderung des österreichischen Unternehmertums“ entsprechend auch für verbesserte finanzielle Grundlagen für Innovation und Forschung in Österreich ein. Seit 2005 verleiht die B&C Privatstiftung den Houskapreis (www.houskapreis.at). Mit einer Dotierung von 400.000 Euro zählt er zu Österreichs größten privaten Forschungspreisen.

Über die B&C-Gruppe:

Seit ihrer Gründung im Dezember 2000 verfolgt die B&C Privatstiftung (www.bcprivatstiftung.at) das Ziel der Förderung des österreichischen Unternehmertums und des Wirtschaftsstandortes Österreich. Über ihre Holdinggesellschaften (www.bcholding.at) nimmt die B&C die Aufgaben eines stabilen Kernaktionärs in österreichischen Industrieunternehmen wahr. Sie übt ihre Aktionärsrechte im Interesse des jeweiligen Unternehmens aus und gibt den Unternehmen damit langfristige Planungssicherheit und eine stabile Eigentümerstruktur. Die B&C leistet so einen wesentlichen Beitrag zum unternehmerischen Erfolg ihrer Kernbeteiligungen. Die B&C-Gruppe hält derzeit Mehrheitsbeteiligungen an der Lenzing AG, der Semperit AG Holding sowie der AMAG Austria Metall AG.