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Universität Innsbruck und Blue Danube Robotics gewinnen Houskapreis 2019

voestalpine Stahlwelt
voestalpine Stahlwelt (C) Christina Anzenberger-Fink

Österreichs beste Forschungsprojekte standen im Mittelpunkt der Houskapreis-Gala der B&C Privatstiftung, die am 9. Mai in der voestalpine Stahlwelt in Linz mit rund 300 Top-Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Forschung über die Bühne gegangen ist. Der renommierte Houskapreis wurde heuer bereits zum 14. Mal verliehen, seit seiner Einführung hat er sich zu einem Fixpunkt in der österreichischen Forschungslandschaft entwickelt. Zum Auftakt der Veranstaltung diskutierten Sepp Hochreiter, Informatiker und KI-Forscher an der JKU Linz, sowie Wolfgang Eder, CEO der voestalpine, die Rolle Europas im Innovationswettlauf zwischen Silicon Valley und Peking.

Universität Innsbruck gewinnt Houskapreis für Quantencomputer

Aus den fünf nominierten Einreichungen in der Kategorie „Universitäre Forschung“ holte Dr. Wolfgang Lechner mit dem Hauptpreis von 150.000 Euro die Houskapreis-Trophäe an die Universität Innsbruck. Dazu Lechner: „Der Houskapreis ist für unser Team eine tolle Anerkennung für unsere Forschungsleistungen. Er beweist, dass Grundlagenforschung in der theoretischen Physik zu direkt nutzbaren Entwicklungen führen kann.“ Lechner entwickelte spezialisierte Quantencomputer, die Optimierungsaufgaben effizienter lösen können als jeder bisherige Algorithmus. Die dazu verwendete, mittlerweile patentierte, LHZ-Architektur könnte einen neuen Standard setzen und Österreich eine Vorreiterrolle bei der Entwicklung von Quantencomputern einräumen.

Blue Danube Robotics holt Forschungspreis für drucksensitive Roboterhaut

In der Kategorie „Forschung & Entwicklung in KMU“ waren ebenfalls fünf Projekte für den Houskapreis nominiert. Hier konnte sich das Wiener Unternehmen Blue Danube Robotics GmbH gegen die Konkurrenz durchsetzen und das Preisgeld in der Höhe von 150.000 Euro gewinnen. Dr. Michael Zillich und sein Team freuen sich über den renommierten Preis: „Wir sind überglücklich, dass unsere Entwicklung entsprechend honoriert wird. Wir bedienen mit AIRSKIN einen wachsenden Bedarf am Markt – das leistet in dieser Form noch kein anderer Anbieter.“ Das Unternehmen Blue Danube Robotics GmbH arbeitet mit AIRSKIN an einer drucksensitiven Sensorhaut, die jeden Roboter inklusive Greifer und Werkzeug zu einer kollaborativen Maschine umrüstet, sodass er ohne Schutzzaun betrieben werden kann.

Den zweiten Platz beim Houskapreis 2019 in der Kategorie „Universitäre Forschung“ gewann Bernhard Seifert von der FH Wiener Neustadt für die Entwicklung eines hochintegrierten Indium-Ionentriebwerks für kleine Raumfahrzeuge. In der Kategorie „Forschung & Entwicklung in KMU“ konnte der Projektleiter Christian Gorsche mit dem Projekt „Hot Lithography“ den zweiten Platz für das Wiener Unternehmen Cubicure GmbH für sich entscheiden. Zusätzlich wurde in jeder Kategorie jeweils ein Publikumssieger mittels Live-Voting ermittelt und mit dem 3. Platz ausgezeichnet: In der Kategorie „Universitäre Forschung“ gewann Projektleiter Alexsandr Ovsianikov von der Technischen Universität Wien mit dem Projekt DISRUPT 3D- Hochauflösender Druck für industrielle Anwendungen, in der Kategorie „Forschung & Entwicklung in KMU“ das oberösterreichische Unternehmen surgebright GmbH für das Projekt Shark Screw – medizinische Schrauben aus humanem Spenderknochen.

Österreichische Spitzenforschung ist wesentlicher Standortfaktor

„Ein erfolgreicher, wettbewerbsfähiger Wirtschaftsstandort braucht Innovationen und die kommen aus einer vielfältigen, funktionierenden Forschungslandschaft. Innovative Forschung ist essenziell für Österreichs Unternehmen. Daher fördert die B&C Privatstiftung den intensiven Austausch zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung“, so Dr. Erich Hampel, Vorstandsvorsitzender der B&C Privatstiftung. „Ich gratuliere insbesondere den beiden Gewinnern, aber auch allen anderen Nominierten. Ihre Projekte sind nicht nur Beispiele österreichischer Spitzenforschung, die zukunftsweisend ist, sondern stellen auch wertvolle Impulse für den Standort Österreich dar.“

Seit der Einführung des Houskapreises im Jahr 2005 durch die B&C Privatstiftung wurden etwa 520 Forschungsprojekte eingereicht und in Summe rund 4,3 Millionen Euro an Preisgeldern vergeben.

Unsere Fotografin Christina Anzenberger-Fink hat die Houskapreis-Gala festgehalten.
https://flic.kr/s/aHsmDeNDfF